Terrainwashes im Vergleich

Markenwash oder selbst gemacht

Das Gelände washen

Malt man Gelände an, ist das washen in einem oder auch mehreren Schritten, eine beliebte und effektvolle Maltechnik. Nach der Grundierung und dem Aufbringen der Grundfarbe trägt man vor und/oder nach dem Brushen ein Wash auf. Das ist im Prinzip eine stark verdünnte Farbe, viel dunkler als die Grundfarbe. Die Pigmente lagern sich idealerweise nur in den Tiefen der Strukturen ab und betonen diese so.

Drei Washes im Vergleich

Man kann solche Washes natürlich fertig kaufen. In diesem Experiment verwende ich das Nuln Oil von Citadel* sozusagen als Referenz. Daneben zeige ich eine einfache,billige Lösung sowie eine etwas aufwändigere und kostenintensivere Variante zum Selbermachen.
Die einfachste Lösung ist es, die Farbe einfach soweit mit Wasser zu verdünnen bis sie so transparent ist, wie ein Wash sein soll. Kostet eigentlich nix und ist schnell gemacht. Für den Vergleich mische ich Abtönfarbe auf Acrylbasis* mit Wasser.
Wer ein paar Euros investiert kann auch ein Acryl Gießmedium, Acryltinte und Wasser zu einem Wash mischen. Ich verwende hier das Gießmedium* und die Tinte von Liquitex*.

Nachtrag: Mit dem Gießmedium wird es glänzend. Es gibt auch ein Matte-Medium von Liquitex*. Das wusste ich leider noch nicht, als ich den Artikel geschrieben habe


Das Mischwasser sollte in jedem Fall einen tropfen Spülmittel enthalten, um die Oberflächenspannung des Wassers zu brechen. Für eine immer gleiche Qualität beim Malen verwendet man am besten destilliertes Wasser.

Die Vorbereitungen

Zunächst werde ich die drei Washes auf Glas aufbringen, um zu sehen wie sie auf diesem glatten neutralen Untergrund wirken.
Für den Praxisvergleich bastel ich mir drei Hartschaumteile die ich mit verschiedenen Strukturen versehe. Die Teile habe ich weiß grundiert und dann eine Sandfarbe von Revell* als Grundfarbe drauf gepinselt.


Die beiden selbstgemachten Washes mische ich so an, dass sie in der Transparenz nach Augenschein dem Citadel Wash entsprechen. Das Gießmedium mische zuerst im Verhältnis 1:1 (nach Augenmaß) mit Wasser und geben dann Pipette für Pipette die Tinte hinzu.

Der neutrale Vergleich

Hierzu bringe ich die Washes auf Glas auf. Ein glatter neutraler Untergrund. So kann ich gut das Fließverhalten und die Farbverteilung vergleichen. Das Bild ist in Originalgröße vorhanden. Um die Unterschiede besser sehen zu können, einfach auf das Bild klicken.

Das Citadel in der Mitte fließt zum tiefsten Punkt und bildet da einen Tropfen in dem sich der Hauptteil der Farbpigmente befindet. Der Rest bildet einen gleichmäßigen transparenten Film, der die Fläche kaum abdunkelt.

Links die Wasserlösung verteilt sich sehr ungleichmäßig. Am unteren Rand bildet sich eine harte Kante aus Pigmenten. Die Fläche ist von einem grauen milchigen Schleier überzogen. Die Farbverteilung ist zudem fleckig.

Auf der rechten Seite ist das selbstgemachte Wash aus Gießmedium und Tinte. Auch hier bildet sich am tiefsten Punkt ein Tropfen mit dem Hauptanteil der Pigmente. Die Fläche hat einen transparenten und gleichmäßigen Farbfilm erhalten.

Der Praxis Vergleich

In der Praxis malen wir selten auf Glas. Meistens bemalen wir Styrodur, Plastikkarton, Papier, Holz und andere Baumaterialien. Hier Vergleiche ich die drei Washes auf strukturiertem Styrodur.

Das Citadel Wash läuft sehr gut in die Tiefen und betont diese, während die Grundfarbe der Flächen immer noch sehr gut zu sehen ist.

Links die Wasserlösung ist ein Brei. Die Flächen werden mit einem fleckigen grauen Schleier überzogen. Die Grundfarbe darunter ist kaum noch als solche zu erkennen. Die Tiefen werden kaum betont.

Rechts die Liquitex Mischung. Sie kommt dem Citadel schon sehr nahe. Die Tiefen werden gut betont und die Grundfarbe der Flächen ist deutlich erkennbar. Allerdings fällt ein relativ starker Glanz auf.

Erfahrungen

Die Wasserlösung erscheint mir sehr suboptimal. Auch mit höherwertigen Acrylfarben wird sich das Resultat nicht wesentlich verbessern. Durch die große Zugabe von Wasser verliert das Acryl in der Farbe seine Bindungseigenschaften und die Farbpigmente verteilen sich ungleichmäßig.

Ich glaube, dass das Citadel Nuln Oil der Marktführer unter den Washes ist. Auch mir gefällt es sehr gut. Zum Washen von Miniaturen oder kleinen filigranen Geländeteilen, wird es oft verwendet. Damit große Geländeteile zu washen, ist allerdings eine sehr kostspielige Angelegenheit.

Dem aufmerksamen Bildergucker wird aufgefallen sein, dass ich das Gießmedium Wash mit T markiert habe. Trotz des Glanzes ist dieses Wash für mich das Beste. Es bietet mir das beste Preisleistungsverhältnis. Ich denke mit weiteren Experimenten, vielleicht einem anderen Gießmedium oder einem weiteren Zusatz, bekomme ich den Glanz weg. Ich hoffe auch, dass durch überbürsten und eventuellem Matt-Firnis der Glanz stark abgeschwächt werden kann.
Achso .. das T .. ja genau, weil Farben einen Namen brauchen. Das T steht natürlich für Tabletopbastlerterrainwash. In diesem Fall mit dem Zusatz „Black“. 😉

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass das Gießmedium das falsche war. Es gibt auch ein Matte-Medium von Liquitex, das wie der Name schon sagt, matt und nicht glänzend ist.

Wie hat euch dieses Experiment gefallen?
Welche Washes verwendet ihr?
Schreibt es in die Kommentare und verlinkt eure Arbeiten.


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