Wasser ist die Lösung
Gelände grundieren macht keinen Spaß
Immer wenn ich Gelände grundieren muss, ärgere ich mich schon vorher. Es macht mir keinen Spaß. Es dauert ewig bis es durchgetrocknet ist, und nach jedem Trocknen sieht man immer wieder Stellen wo noch Styrodur oder anderes Material zu sehen ist. Besonders in Nischen und tiefen Fugen. Man muss dann mit dem Pinsel drin rumstochern, was dem Pinsel nicht gut tut und immer mehr Farbe aufs Geländeteil bringt.
Sprühfarbe wäre eine Lösung.
Wasser basierte Sprühfarbe kann es besser
Ich habe mich umgeschaut und schlau gemacht. Irgendwo wurde die Marke Montana Gold erwähnt, deren Farben das Styrodur nicht angreifen würden. Fündig wurde ich bei Dedicated in Köln, einem Fachausrüster für Graffitikünstler. Die Enttäuschung war zunächst groß.
Der nette junge Mann (Nils) hinter dem Verkaufstresen hörte mir aufmerksam zu und machte große Augen als ich ihm sagte dass mir Montana Gold empfohlen wurde. Er meinte das könne nicht funktionieren auf Styro, weil da Lösungsmittel in der Farbe sind. Ich hatte extra ein Stück Styrodur für Tests mitgebracht. Nils nahm sich die Zeit um mit mir ein paar Tests zu machen.
Montana Gold (rosa) ging gar nicht! Es zerfraß das Styrodur wie alle anderen Sprühfarben die man so kennt.
Nils kam aber gleich mit der Lösung um die Ecke. Sprühdosen mit Water based Farben, auch von Montana (schwarz). Das Ergebnis war bestens. Eine Sprühbewegung war schon deckend, und das Styrodur blieb absolut heile. Genial. Das war genau das was ich brauche.
Nils machte dann noch ein Foto von meinem Test-Styro weil er meinte dass das ein gutes Schauobjekt sei für Chef und Kunden.
Ich habe mir je eine Dose Weiß, Mittelgrau und Schwarz mitgenommen.
Ein kurzer Test …
Heute habe ich einen kurzen Test mit dem Grau gemacht. Dazu ein Stück Styrodur mit drei Strukturen versehen. Walnuss, Alukugel und mit Bastelmesser und Bleistift gefugte Ziegel.
Ich hatte noch nie irgendwas mit Sprühdosen gemacht und war gespannt wie die zu handhaben sind. Ein paar Sprühstöße in die Luft, dann auf Papier um ein Gefühl zu bekommen. Alles klar. Nach der Vorführung durch Nils wusste ich dass ich aus ca. 5-10 cm Abstand sprühen muss. Die Farbe soll ja auf dem Geländeteil landen, nicht in der Luft verpulvern. 😉
Das Testbauteil konnte ich mit drei Sprühbewegungen komplett grundieren. Das hat vielleicht 5 Sekunden gedauert. Die Grundierung war nach ca. 30 Minuten durchgetrocknet und fertig zur weiteren Bemalung.
Das Ergebnis war sehr gut. Der Farbauftrag war so dünn, dass die Strukturen noch sehr gut zu erkennen waren. Die Fugen zwischen den Ziegeln waren komplett eingefärbt. Fantastisches Ergebnis.
… und gleich verwendet
Ich fand das Ergebnis so gut, dass ich es am Erdgeschoss meines kleinen Fachwerkhauses anwenden musste. Und auch hier in nicht mal einer Minute das komplette Geländestück vollständig und ohne nötige Nacharbeiten grundiert. Auch hier sind noch alle Strukturen sehr gut erkennbar und die Fugen am Kamin zeigen kein Styrodur. Fantastisches Ergebnis.
Fazit
Ein eindeutiges Ja! Das Experiment hat sich gelohnt und war ein voller Erfolg. Ich kann die Water Based Sprühfarben von Montana besten Gewissens empfehlen. Die Farbe greift das Styrodur in keinster Weise an. Die Handhabung der Dosen ist schnell gelernt. Der Farbauftrag ist ultradünn, wodurch alle Strukturen optimal erhalten bleiben. Der Sprühdruck treibt ausreichend Farbe in Nischen, Fugen und Ritzen.
Wem das alles wichtig ist, dem kann nur ich sagen: „Kauf dir diese Farben!“ 😉
Hinweis
Ich stehe in keinerlei geschäftlicher Verbindung mit Dedicated oder Montana. Das ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und teilt ausschließlich meine persönliche Meinung.